INFORMATIONEN FÜR PATIENTEN MIT MSA UND DEREN ANGEHÖRIGE
Das Leben mit MSA ist für die Betroffenen und deren Angehörige mit vielen Herausforderungen verbunden. Wer unter dieser seltenen Erkrankung leidet, hat zudem oft Schwierigkeiten sich Informationen darüber zu beschaffen.
Für die regionale, persönliche Betreuung und Beratung stellen Patientenorganisationen eine große Hilfe dar. Dazu finden Sie weiter unten eine Liste mit Links, die wir demnächst ausbauen werden.
Unterstützend möchten wir Ihnen die Gelegenheit geben, Informationen über aktuelle Forschung zur MSA zu erhalten. Insbesondere über neue Studien, die dazu beitragen, mehr über die Erkrankung als solches zu lernen, medikamentöse und nicht-meidkamentöse Therapieansätze zu erforschen usw. Diese Forschung ist wichtig, denn nur dadurch werden wir irgendwann unserem Ziel näher kommen, das Leid von Patienten mit MSA zu verringern.
Wenn Sie als Patient oder Angehöriger unverbindlich ein oder zwei Mal im Jahr über aktuelle Studien informiert werden möchten, bieten wir Ihnen an, sich in unseren Newsletter einzutragen. Wenn Sie möchten, können Sie uns danach auch weitere Kontaktdaten angeben, wenn Sie zum Beispiel lieber auf dem Postweg informiert werden möchten. Selbstverständlich werden wir Ihre Daten nur für diesen Newsletter verwenden, an keine Dritten weitergeben und konform mit der aktuellen EU-Datenschutzgrundverordnung vor dem Zugriff Unbefugter sichern.
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WAS IST MSA?
Professor Dr. med. Johannes Levin und Alexander Bernhardt,
Neurologische Klinik,
Ambulanz für Bewegungsstörungen,
Ludwig-Maximilians-Universität München, Klinikum der Universität - Großhadern
Bei der Multiplen Systematrophie, kurz MSA, handelt es sich um eine seltene neurodegenerative Erkrankung, bei der es zu einem kontinuierlichen Nervenzellverlust in bestimmten Bereichen des Gehirns kommt. Die Ursachen für den Nervenzellverlust sind trotz intensiver Forschung noch unbekannt. Die MSA betrifft sowohl Frauen als auch Männer mit einem durchschnittlichen Erkrankungsbeginn zwischen dem fünften und sechsten Lebensjahrzehnt und einer Häufigkeit von ungefähr zwei bis fünf von 100 000 Einwohnern in Deutschland.
SYMPTOME
DIE DIAGNOSE MSA BEDEUTET NICHT, DASS BETROFFENE ALLE DIESE SYMPTOME ENTWICKELN.
MSA kann sich mit einer Vielzahl an klinischen Bildern darstellen, sodass Sie gerade in Ihrer Anfangsphase oft schwierig von anderen neurodegenerativen Erkrankungen abgrenzbar ist, wie etwa dem (idiopathischen) Parkinsonsyndrom – der klassischen Parkinson Krankheit, der progressiven supranukleären Blickparese (PSP) oder der corticobasalen Degeneration (CBD). Im Unterschied zum (idiopathischen) Parkinsonsyndrom treten die Leitsymptome in der Regel relativ symmetrisch am Körper auf und schreiten rascher fort. Typischerweise haben die Patienten einige der folgenden Symptome, auch in Kombination; selten kommen bei einem Patienten alle Symptome vor.
Bei der MSA unterscheidet man zwei Varianten:
Darüber hinaus sind bei beiden Formen weitere Symptome möglich:
DIAGNOSE
Die Diagnose wird aufgrund einer ausführlichen Anamnese, einer körperlichen Untersuchung sowie mittels spezieller weiterer Testverfahren gestellt:
Da die MSA gerade in Ihrer Anfangsphase oft schwierig von anderen neurodegenerativen Erkrankungen abgrenzbar ist, können auch ergänzende Untersuchungen zum Einsatz kommen, zum Beispiel:
THERAPIE
Leider ist bisher keine Therapie verfügbar, die den Verlauf der Erkrankung verlangsamen oder stoppen kann. Lediglich die Symptome können durch verschiedene Medikamente und Therapien teilweise gelindert werden.
Weitere Maßnahmen:
Regelmäßige Logopädie (Sprech- und Schlucktherapie) und regelmäßige Physiotherapie können helfen Sprech- und Bewegungsfähigkeiten zu stabilisieren. Durch diese nicht medikamentösen Maßnahmen soll eine möglichst hohe Selbstständigkeit bewahrt, Sturzprophylaxe erreicht und eine zunehmende Bewegungsunfähigkeit hinausgezögert werden.
Die orthostatische Hypotonie kann beispielsweise mit folgenden nicht-medikamentösen Maßnahmen gelindert werden: salzreiche Diät, nächtliches Hochstellen des Bett-Kopfendes, elastische Stützstrümpfe.
Die meisten Patienten, die an MSA erkrankt sind, haben eine Prognose mit einer durchschnittlichen Überlebensrate von 3-10 Jahren nach Erkrankungsbeginn, allerdings wurde auch von Patienten mit einer wesentlich längeren Krankheitsdauer berichtet.
LINKS ZU PATIENTENORGANISATIONEN
Leben mit MSA: ein Blog zweier MSA-Patientinnen über Ihren Alltag mit Multiplen Systematrophie.